Zu weit weg

Abenteuer/Alltag, Deutschland 2019

Der zwölfjährige Ben und seine Familie müssen ihr Haus zu verlassen: Ihr Heimatdorf hat einem Braunkohletagebau zu weichen. Im Nachbarort finden sie ein neues Zuhause, in das sich Ben nur schwer einfindet, denn an der neuen Schule ist er der Außenseiter. Allein wenn er seiner großen Leidenschaft Fußball nachgeht, fühlt er sich wohl. Aber auch hier droht ihm Ungemach, denn Tariq kommt ins Team und stellt Ben auf dem Platz in den Schatten. Nach anfänglicher Ablehnung merken die beiden, dass sie mehr gemeinsam haben als sie denken: Tariq musste aus Syrien flüchten und hat ebenfalls seine Heimat verloren. »Monika Plura fängt mit ihrer Kamera Gesichter und Szenen ein, die mehr über die beiden Jungen verraten als Dialoge es können, lässt insbesondere einige Fußballszenen in Zeitlupe laufen und erzeugt damit eine ungeheure Spannung. Einmal beobachtet sie, wie Tariq Bens Legobauten zertrümmert. Ben schaut völlig verstört zu. Schließlich sagt Tariq: ›So sieht es in Aleppo aus.‹ Szenen und Sätze erzielen ganz subtil ihre Wirkung auch bei jungen Zuschauern.« (Britta Schmeis, in: epd FILM) »Sie erzählen nicht nur über Fußball, was sowieso viel zu selten im deutschen Film passiert. Sie erzählen nicht nur über deutsche Klas­sen­zimmer. Nein, sie erzählen vor allem auch über Deutsch­land und die Welt, illu­mi­nieren Fami­li­en­ver­hält­nisse, erzählen ohne zu erklären, erzählen neben­säch­lich von Verlusten mit einer Leich­tig­keit, die selten ist. Eine Leich­tig­keit, die der ideale Türöffner ist, um unsere kompli­zierte Welt zu verstehen, in der, wenn wir einmal genau hinsehen, eigent­lich jeder von uns auch ein Verlo­rener ist, der sich danach sehnt, seinem nächsten die Hand zu reichen.« (Axel Timo Purr, auf: artechock.de) "Durch Tariq lenkt 'Zu weit weg' den Blick auf das Schicksal geflüchteter Kinder und Jugendlicher, auch wenn er nur andeutet, was der Junge vor und während seiner Flucht erlebt haben mag. Wichtiger aber ist dem Film, eine Geschichte über den Halt zu erzählen, den eine Freundschaft geben kann. Und dass Freunde nicht nur durch gemeinsame Erlebnisse zusammengeschweißt werden, sondern auch durch die Fähigkeit, einander zuzuhören und sich mal mit, mal ohne Worte zu verstehen." (KinderFilmWelt)
89 Min.
HD
Ab 0 Jahren
Altersempfehlung: Ab 10 Jahren
Sprache:
Deutsch
Untertitel:
Englisch

Auszeichnungen

Internationales Kinder- und Jugendfilmfestival Oulu 2019 ECFA Award
Young Audience Film Festival Ale Kino! 2019 Football Goat, Herausragender Beitrag
Schlingel - Filmfestival 2019 Preis der Ökumenischen Jury Preis des Goethe Instituts

Weitere Informationen

Drehbuch:

Susanne Finken

Komposition:

Leonard Petersen

Kamera:

Monika Plura

Produktion:

Corinna C. Poetter

Besetzung:

Yoran Leicher (Ben)

Anna König (Nane)

Andreas Nickl (Sven)

Ben Nicolas Behrend (Luca)

Mohamed Achour (Trainer Rainer)

Julia Hirt (Isa)

Anna Böttcher (Frau Pawletta)

Sobhi Awad (Tariq)

Originalsprache:

Deutsch

Format:

2,39:1 HD, Farbe

Altersempfehlung:

Ab 10 Jahren

Bewertungen:

FBW "besonders wertvoll"

Altersfreigabe:

Ab 0 Jahren

Sprache:

Deutsch

Untertitel:

Englisch